Umfragen: Die einen sagen so – die anderen so!

Umfragen“ von Emnid und Pew Center behaupten eine große Klimafurcht der Deutschen festgestellt zu haben – lässt man die Leute frei entscheiden, was sie für wichtig halten, gehört die Klimafurcht nicht dazu.

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Zugegeben, den größten Teil dieser schönen Schlagzeile habe ich von Henryk M. Broder auf ACHGUT geklaut. Und der entnahm sie vermutlich einem uralten, etwas delikatem Witz[1]. Doch uns beiden fiel wohl gleichzeitig einige Berichte über Umfragen auf, die zum Nachdenken Anlass geben.

Bei Broder liest sich das so:

Von Henryk.M. Broder.

Eine Emnid-Umfrage im Auftrag der BamS ergab, dass nur 29% der Bundesbürger das Thema „Zuwanderung“ als „äußerst oder sehr wichtig“ für ihre Wahlentscheidung halten. Eine Woche später ergab eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung, dass kein anderes Thema die Deutschen so sehr umtreibt „wie die Zuwanderung und Integration von Ausländern“. Seltsam, nicht wahr? Der Unterschied könnte mit der Methodik der Umfragen zu tun haben. Während Emnid einer wie immer „repräsentativen Auswahl“ von Bügern die Frage stellte „Wie wichtig sind Ihnen für Ihre Stimmabgabe bei der Bundestagswahl die folgenden Aufgabenbereiche?“ und die Bereiche auflistete, waren bei der GfK-Umfrage keine Antworten vorgegeben. Die Teilnehmer der Umfrage konnten „frei antworten, in Worte fassen, was sie am meisten besorgt“. – So einfach kann eine Erklärung für das Unerklärliche sein. Und wie einfach es ist, das Ergebnis einer Umfrage durch die Art der Fragestellung zu manipulieren.  / Link zum Fundstück

Bei mir war die Ausgangslage etwas anders. Es ging – natürlich- um die vermeintliche Klimaangst der Deutschen. Da behauptete z.B. die Berliner Morgenpost – eine Zeitung der Funke-Mediengruppe- dass, …die Mehrheit der Deutschen denkt laut einer jüngsten Umfrage des Kantar Emnid Instituts, dass Klimawandel das dringendste Problem der Gegenwart ist.“

Diese Erkenntnis des jetzt Kantar Emnid Institutes wurde recht breit auch in anderen Medien und nicht nur von Funke verbreitet.

Im Einzelnen findet man im Beitrag der Morgenpost:

Danach sagen 71 Prozent der Befragten, die Veränderung des Weltklimas bereite ihnen persönlich besonders große Sorgen. 65 Prozent führen neue Kriege als beherrschende Furcht an. Bei 63 Prozent sind es Terroranschläge, 62 Prozent nennen Kriminalität, und 59 Prozent ängstigen sich vor Altersarmut. Mit einigem Abstand folgt die Zuwanderung von Flüchtlingen (45 Prozent). Arbeitslosigkeit ist mit 33 Prozent die geringste der genannten Sorgen.

Weil mir diese Reihenfolge angesichts der täglichen Berichte in allen Medien komisch vorkam, nicht nur in Bezug auf das Klima, rief ich bei Kantar Emnid an, und bat um die Nennung der Fragestellung, die dieser Umfrage zugrunde lägen.

Man beschied mich abschlägig, da diese Eigentum der Funke Mediengruppe seien, und sie nicht darüber verfügen dürften. Und auch aus mehreren Artikeln anderer Medien konnte man nirgends entnehmen, wie und was gefragt wurde. Da gab ich auf.

Aber fast zeitgleich wurde eine Studie des PEW Centers mit 1000 Befragten in Deutschland (z.B. hier) veröffentlicht, die transparenter ist, und bei welcher der Klimawandel nur auf Pos. 3 der Besorgnisse landete. Aber immerhin noch von 63 % der Befragten angegeben wurde.

Und nun die Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GFK)!

Überraschung: Darin taucht die Angst vor Klimawandel überhaupt nicht auf.

Stattdessen steht die Furcht vor Zuwanderung/Migration deren Belastung und Kosten ja gerade erst beginnen sich in unserem Alltag zu verfestigen, an prominent erster Stelle.

Warum?

Weil die Befragten – oder soll man besser sagen- die beeinflussten Probanden diesmal- „frei antworten konnte, in Worte fassen, was sie am meisten besorgt“.

Die zu beantwortende Frage lautet: „Was sind Ihrer Meinung nach die dringendsten Aufgaben, die heute in Deutschland zu lösen sind?“

Und da liegt das Thema Zuwanderung/Migration mit ca. 63 %, also Riesenabstand, weit, weit vorn.

Die Angst vor Klimawandel kommt einfach nicht vor.

Die einen sagen eben so, die anderen so.

Wobei man zu Annahme kommen könnte, dass die einen die Meinungsmacher – genannt Umfrage-Institute- sind, während die anderen, die Leute von der Straße sind, also wir!

Und es drängt sich die Frage auf: Ist die Beeinflussung der Befragten nicht auch bei anderen Umfragen gängige Praxis?

Seufz! Fragen über Fragen.

Die weise Aussage eines Staatmannes „glaube keiner Statistik die Du nicht selber gefälscht hast“ bestätigt sich eben immer wieder.

[1] Der Witz geht so: Fragt ein Freund den anderen: „Na, wie ist denn Deine Frau so im Bett?“ Darauf der Andere: „Die einen sagen so, die andern so!“

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dirk S

Wenn Emnid ihren Fragebogen (und die Rohdaten) nicht veröffendlicht, dann ist deren Studie unseriös und kann unter Fake-News abgeheftet werden. Denn die können sich dann aus den Fingern saugen, was sie wollen und deren "Ergebnisse" sind nicht überprüfbar. Was wohl auch Sinn und Zweck der Aktion ist.

Leider ist es den meisten Nachrichtenkonsumenten gar nicht bewusst, wie unsauber da gearbeitet wird. Na ja, den meisten Journalisten wohl auch nicht, obwohl es deren Aufgabe wäre, das zu überprüfen. Und dann wundern die sich, dass keiner mehr für deren Nichtleistung was zahlen will?

Kostenlose Grüße,

Dirk S

Gravatar: Hand Meier

Das „Klima-Gedöns“ ist aus meiner Sicht eine reine Spekulanten-Masche.

Angefangen mit den „Messtemperaturen“ die ganz einfach durch die Ausbreitung der Zivilisation, tendenziell höher „Stadt-Temperaturen“ feststellen.
Was zwar keine Erderwärmung bedeutet, sonder eine Tatsache die aus den Standorten der „Mess-Stellen“ hervorgeht.
Wenn nun Leute die sich als „Wissenschaftler“ beschreiben, den Fehler in der Logik, der aus den Mess-Stellen-Standorten herrührt nicht erfassen und begreifen, sind diese nur als „Klima-Popanze“ zu bedauern.
Wenn sie nun eine Schuldigkeit der heutigen zahlungsfähigen Menschheit herbei-phantasieren, sind sie für mich echte Ganoven in einer Tarnung, um sich auf Kosten der naiven Bevölkerung zu berreichern.

Faktisch wird also eine „Klima-Klingeling“ Strategie durch „Propaganda-Stiftungen“ wie agora betrieben, wo sich Netzwerke geknüpft haben, damit hinterlistige Umverteilungen stattfinden.
2017 z. B. circa 26 Milliarden € für „Klima-Rettungs-Strom“ der von den Privathaushalten auf gebracht werden muss, weil wir solche Zustände haben https://www.youtube.com/watch?v=wnnuosDXFg4

26 Mrd. sind 2.600 Mio. und wenn diese nur durch politische Beschlüsse umverteilt werden könne, dann doch sicherlich, weil die Parlamentarier finanziell „gepflegt wurden“, damit sie diese Umverteilung veranlassten, anders geht es doch gar nicht.

Angenommen es wären um die 700 Parlamentarier zu „beteiligen“ damit keiner „den Mund aufmacht“ und öffentlich verrät was da läuft, dann wäre weiter abzuschätzen, welcher %-Satz an Provision in Frage käme.

Bei z. B. 18% von 2600 Mio. € läge man bei 468 Mio. Provisionen fürs Parlament, bzw. die Abgeordneten, bzw. durch 700 Köpfe was durchschnittlich circa 669 000 Euro pro Abgeordnetem ausmachen würde, die als politischer Nebenerwerb, nun auf anonymen Auslandskonten (nicht Panama) auflaufen könnten.
Wahrscheinlich ist dieses „Gedanken-Spiel“ un-realistisch und die Summen an die entscheidenden Politiker sind dramatisch höher.

Gravatar: Robert Reiß

Ich nehme weder Umfragen noch sogenannte wissenschaftliche Studien ernst ,denn erstens muss man sich die Frage stellen wer bezahlt sie und was bezweckt er damit . Ich denke das Derjenige der die Umfragen oder Studien bezahlt auch das Ergebnis bekommt das er erwartet . Ist das Ergebnis nicht das erwartete gibt es auch keine Aufträge mehr.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Endlich auch mal ein Witz ! Wirkt auf jeden Fall entkrampfend.

Sozialempirische Umfragen sind Momentanwerte, die können sich immer wieder ändern.

Es gibt nun mal eine Befürfnispyramide, die ändert sich nur langsam in Zeitepochen, unten die Basics (Essen, Sicherheit) oben das Feingeistige, Schöne, Wahre und Gute.

Ich denke Klima, Umwelt ist in der Mitte Richtung oberes Drittel anzusiedeln.

Sollte das Wetter also immer häufiger und intensiver Kapriolen schlagen (Sicherheit), die Kartoffeln teurer werden (Essen), rücken Klima und Umwelt in der Pyramide weiter nach unten zu den Basics, sprich: erst eine intakte Umwelt, dann Oper und Kino.

Soweit meine subjektive Küchenpsychologie.

MfG, HPK
P.S.: Der Witz nach dem Mittagessen:
Nach meiner Veranlagung bin ich schlank, ich lebe es nur nicht aus.

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