Frauen wählen anders. Wählen sie klüger?

Es kommt auf die Frauen an

Die Stimmen der Frauen entscheiden. Auch bei dieser Wahl. Denn es sind fast zwei Millionen mehr Frauen als Männer wahlberechtigt. Das liegt daran, dass Frauen älter werden. In Deutschland im Schnitt 83, Männer dagegen nur 78 Jahre alt.

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Die Bild-Zeitung, die darüber unter der Überschrift "Jetzt kommt es auf die Frauen an", berichtet, meint auch zu wissen, warum das so ist: "Frauen werden älter als Männer, weil sie vernünftiger sind, auf sich achten, weniger unnötige Risiken eingehen."

Ein namenloser Mann wird dazu mit den schmeichelhaften Worten zitiert: "Ich glaube, ihr Frauen seid einfach klüger und besser, weil ihr die Kinder bekommt. Ihr wisst, dass man nicht einfach abhauen kann, wenn’s schwierig ist. Ihr denkt Dinge zu Ende, tragt Verantwortung, seid umsichtiger, schlagt nicht aus lauter Lust am Krawall Dinge kaputt."

Der kanadische Video-Blogger Stefan Molyneux sieht das Wahlverhalten der Frauen weniger rosig. Seine rhetorische brillianten Videos haben in der Regel Überlänge und befassen sich vorwiegend mit philosophischen Themen. Oder mit Politik: In dem Video "Women, we need to talk about Hillary Clinton", das schon vor der Wahl in den USA ins Netz gestellt wurde, erklärt er das unterschiedliche Wahlverhalten von Frauen und Männern.

Darin macht er deutlich, dass er "dumm wählen" für schlimmer hält als "betrunken Auto fahren".

Molyneux zitiert eine Umfrage, die in zehn Ländern durchgeführt wurde: in Australien, Kanada, Kolumbien, Griechenland, England, USA, Italien, Japan, Korea, Norwegen. Gefragt wurden Frauen und Männer nach ihrem politischen Wissen. Das Ergebnis: Männer schneiden drei- bis fünfmal besser ab als Frauen. Sie wissen mehr über Politik. Sie interessieren sich mehr dafür.

Das Überraschende: sozialer Status und der Frauenanteil an der Regierung vergrößern den Unterschied sogar. In dem vergleichsweise armen Kolumbien ist der Unterschied nicht so groß wie in dem reicheren Norwegen. Länder, in denen eine hohe Geschlechtergerechtigkeit erreicht ist, kennen ebenfalls einen größeren Gap.

Also: Je reicher und emanzipierter die Frauen, desto weniger qualifiziert ist ihr Votum.

Nach dem Krieg gab es einen deutlichen Frauenüberschuss in der deutschen Wählerschaft, weil ganze Jahrgänge von Männern kriegsbedingt ausgedünnt waren. Es führte zu der bisher einzigen Alleinregierung der CDU – die Frauen wählten eine konservative und christliche Partei.

Wird das heute auch so sein?

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hand Meier

@Danke, Dirk

mir ist die Sensibilität von Donald Trump, als Vater von Anfang an positiv aufgefallen.
Seine Kinder haben Vertrauen und große Zuneigung zu ihm, weil er emotional und rational Zeit investierte, er ist ja keiner der sich vor Nachkommen fürchtet, bzw. vorsätzlich auf eigene Kinder verzichtet hat, denn diese Dimension, die Leute charakterlich umfasst, die aus diversen Gründen, keine eigenen Kinder haben – die Traurigen, die dann aber Kinder adoptierten ausgenommen – sind Tatsache, sie sind positive Familien-Menschen, die am „Leben“ gerne beteiligt sind.

Um nochmal auf die Frauen zurück zu kommen, sie haben eine wunderbare Gabe, sie können uns Kinder gebären. Ist das nicht wunderschön?

Wie schrecklich ich Merkel zu Wahlkampfzeiten finde, kann ich kaum vermitteln https://www.welt.de/icon/article167038054/Merkel-kaempft-mit-dem-Schirm-Joachim-Sauer-verknoepft-sich.html

Gravatar: Dirk S

@ Hand Meier

Zitat:"Die Clinton-Berater hatten es früh erkannt und versuchten Trump als Macho mit Verachtung für Frauen, unwählbar zu machen."

Man sollte dazu sagen, dass Trump in seinem Wahlkampf auch auf seine frühere Rolle des bösen Milliardärs bei Wrestling-Shows aufgebaut hat. Er hatte bereits ein öffendliches Image als Enfant terrible und hat das in seinem recht kostengünstigen Wahlkampf konsequent genutzt. Donald ist ein alter Medien- und Showprofi, was die amerikanische, wie auch die deutsche, Presse nicht realisiert hat.

Und was seine angebliche Frauenfeindlichkeit betrifft: Praktisch alle früheren weiblichen Angestellenten von Trump haben sich in Interviews positiv über ihn geäußert und bestätigt, dass Geschlecht in Trumps Unternehmen kein Faktor war. Man könnte auch sagen, dass Trump ein recht modernes Frauenbild hat. Der Rest war Show.

Wahlkampffreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: Hand Meier

Es mag ja sein, dass ich es konkreter sehe, das was Frauen in der Politik wollen. Denn ich habe mir den US-Wahlkampf oft angeschaut, und die US-Frauen waren entscheidend für den Wahlsieg eines Familien Menschen und eines Patrioten.

Die Clinton-Berater hatten es früh erkannt und versuchten Trump als Macho mit Verachtung für Frauen, unwählbar zu machen.
Aber Trump erschien und erscheint bis heute mit Familie und macht Politik für Familien.
Nun wir haben außer Frau Dr. Petry kaum eine Politikerin mit Familie, und in Europa sind fast alle in der Politik kinderlose Karrieristen. Und das Marken-Zeichen der Alternative für Deutschland ist von den Altparteien sehr wohl verstanden worden, denn es geht um die einheimische Bevölkerung, um die deutschen Familien, ihre Sorgen ihre Wünsche.
Wenn Frauen also eher praktische Politiker mögen, die eher einen ordentlichen Haushalt führen, wo allen Familien-Angehörigen kein Leid zugefügt wird, dann ist Merkel nicht deren erste Wahl, vielleicht fallen sie ja auf den Typ Schwiegersohn rein, aber warum sollten sie nicht Sympathien für Alice, die Schöne, vornehme und Kluge haben und ihr viele Stimmen geben, es ist ganz offensichtlich kein Risiko dabei, und Gauland war Jahrzehnte selbst in der CDU, zusammen mit Erika Steinbach.
Es wird viele Frauen geben die nicht mehr CDU wählen, sondern die Blauen.

Gravatar: Redaktion Freie Welt

[ Anm. d. Redaktion: Link ist verbessert. Er redet viel, aber es lohnt sich. ]

Gravatar: Dirk S

Zitat:" "Frauen werden älter als Männer, weil sie vernünftiger sind, auf sich achten, weniger unnötige Risiken eingehen." "

Na ja, kommt auf den Betrachtungswinkel an. Wenn man bedenkt, dass praktisch alle gefährlichen und gesundheitsgefährdenden Tätigkeiten von Männern erledigt werden, dann ändert sich das Bild doch. Man könnte nämlich auch sagen, dass sich Männer für die Gesellschaft opfern. Wo bleiben da die Frauen?

Zitat:"Ein namenloser Mann"

Woher sollen wir wissen, dass es wirklich ein Mann war? Weil die Bild das schreibt? Ich sag nur Quellenbewertung...

Zitat:"ihr Frauen seid einfach klüger und besser, weil ihr die Kinder bekommt."

Da hat der modere Feminismus aber ganze Arbeit geleistet. Frauen bekommen Kinder (wenn sie denn gezeugt werden), eine biologische Tatsache und körperliche Leistung. Aber weder eine Geistige, noch eine Moralische.

Zitat:"dass man nicht einfach abhauen kann, wenn’s schwierig ist."

Das werden viele Männer aber anders sehen...

Zitat:"Ihr denkt Dinge zu Ende"

Gegenbeispiel: Merkel.

Zitat:"tragt Verantwortung"

Gegenbeispiel: Merkel.

Zitat"seid umsichtiger"

Gegenbeispiel: vdL.

Zitat:"schlagt nicht aus lauter Lust am Krawall Dinge kaputt." "

Gegenbeispiel: G20-Gipfel HH. Oder jeder beliebige Ehekrach.

Zitat:"Molyneux zitiert eine Umfrage, die in zehn Ländern durchgeführt wurde:"

Gibt es dazu auch den Fragebogen? Der englischsprachige wäre schon ok.
Übrigens: Der Link führt nicht zum Video.

Zitat:"Das Ergebnis: Männer schneiden drei- bis fünfmal besser ab als Frauen."

Dafür schneiden Frauen beim Thema "Schuhe" mindestens 10mal besser ab als Männer. ;-)
Es kommt auf die Interessenlage an. Und auf die Fragen.

Zitat:"Sie wissen mehr über Politik."

Sie wussten mehr der Antworten. Ich für meinen Teil bin Umfrageergebnissen gegenüber kritisch, wenn ich die Fragen nicht kenne.

Zitat:"Sie interessieren sich mehr dafür."

Da würde ich zustimmen, sieht man ja auch an den Mitgliederzahlen der Parteien. Was natürlich keine Aussagen über das Individuum zulässt.

Zitat:"Das Überraschende: sozialer Status und der Frauenanteil an der Regierung vergrößern den Unterschied sogar."

Finde ich ehrlich gesagt weniger überraschend. Je mehr Wohlstand, umso mehr Luxusprobleme und weniger Interesse an der Gestaltung der politischen Zukunft. Läuft ja alles.

Zitat:"In dem vergleichsweise armen Kolumbien ist der Unterschied nicht so groß wie in dem reicheren Norwegen."

Na ja, das kann aber auch bedeuten, dass sich in Kolumbien weder Männer noch Frauen sonderlich für Politik interessieren, weil sie andere Probleme haben. Oder einfach nicht die Fragen beantworten konnten.

Zitat:"Länder, in denen eine hohe Geschlechtergerechtigkeit erreicht ist, kennen ebenfalls einen größeren Gap."

Na ja, läuft ja alles, warum also was ändern? Und man hat dann noch seine 1st-World-Problems, um die man sich auch kümmern muss. Außerdem hält einen Politik nur vom twittern und shoppen ab. In Ländern mit "hoher Geschlechtergerechtigkeit" kann nun mal jeder mehr seinen persönlichen Interessen nachgehen. Und die liegen bei Frauen nun mal anders als bei Männern. Is so und gut is.

Zitat:"Je reicher und emanzipierter die Frauen, desto weniger qualifiziert ist ihr Votum."

Die haben eben andere Interessen, ist deren gutes Recht.
Und mal abgesehen davon: Wie kann man zumindest in DE von einem "qualifizierten Votum" sprechen, wenn man nach der Wahl etwas völlig anders bekommt, als einem vorher versprochen wurde? Letztendlich rät man doch nur, wer einen wohl am wenigsten über den Tisch zieht.
Die "Qualität" des individuellen Votums sehe ich für DE als das geringste politische Problem.

Zitat:"Es führte zu der bisher einzigen Alleinregierung der CDU – die Frauen wählten eine konservative und christliche Partei."

Die CDU galt damals als Frauenpartei und hat (zurecht) Teile der §1354, §1356 und §1358 BGB in den 1950ern auslaufen lassen.

Zitat:"Wird das heute auch so sein?"

Vermutlich. Schließlich wählen sie "eine von ihnen".

Aber eins ist sicher: Wenn das Wahlergebnis (aus welchen Gründen auch immer) nicht gefällt, sind die Männer dran schuld. Auch wenn mehr Frauen wählen dürfen.

Wahlfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: …und überhaupt…

@Duffy, @HAJO: In meinem familiären und nachbarschaftlichen Umfeld sieht es glücklicherweise ganz anders aus. Meine bald 90jährige Mutter ist entsetzt darüber, was Merkel & Co. aus Deutschland gemacht haben. Im Nachhinein bereut sie bitter, jemals Merkel gewählt zu haben ("In meiner Jugend wurde ich verraten und jetzt im Alter ein weiteres Mal"). Der Freundeskreis meiner Mutter ist ebenso entsetzt über die Zustände im Land und erkennt auch, wer daran Schuld ist. Auch auf AfD-Kundgebungen und -Veranstaltungen, sind immer zahlreiche Senioren zu sehen. Von wegen "depperte Alte"! Es besteht Hoffnung!

Gravatar: Helena

Tippfehler : Es heißt _Überwindung_

Gravatar: HAJO

Es kommt auf die Frauen an ..........! Ja und genau das ist unser Problem, denn die Bildungsferne liegt nicht nur bei den unteren Schichten, sondern auch in der Altersstruktur über 70 Jahren und da ist es mit umfänglichem politischem Wissen nicht mehr allzugut bestellt. Es mag sicherlich die Herzensbildung dort sehr ausgeprägt sein, aber das hilft nicht weiter, denn ein Großteil dieser Altersgruppe der Frauen ist das Rückgrat von Merkel und solange hier keine tiefere Erkenntnis im politischen Sinne wächst, ist die Chance eines Wechsels weit geringer und das weiß die Verantwortliche und deshalb auch ihr öffentliches Auftreten, genau in die Richtung, die die weibliche Spezies dieses Alters erwartet.

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