Als Deutschland 14 Millionen Flüchtlinge aufnahm

1944/45 bis 1950 kamen rund 14 Millionen Flüchtlinge aus den Ostgebieten nach Westdeutschland. Viele waren traumatisiert. Wie verhielten sie sich?

Veröffentlicht:
von

Deutschland hat schon einmal innerhalb weniger Jahre Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Am Ende des letzten Krieges und in den ersten Jahren nach dem Krieg kamen insgesamt 14 Millionen Menschen nach Westdeutschland.

Sie kamen aus Ostpreußen (teilweise über die gefrorene Ostsee), aus dem Memelland und dem Baltikum, aus Westpreußen, Posen, Pommern, Schlesien, Böhmen, Mähren, Siebenbürgen. Manche waren schon 1940 aus Wolhynien und Podolien gekommen.

Ein Teil meiner Familie kam ebenfalls aus den Ostgebieten. Dort hatten sie Haus und Hof verloren. Sie sind mit Pferdekarren gekommen, alles Hab und Gut in wenigen Koffern. Sie kamen bitterarm in Westdeutschland an und mussten bei Null anfangen. Es gab keine Sozialhilfe, kein Bürgergeld, keine Empfangskultur. Sie mussten sofort das tun, was alle damals tun mussten: hart arbeiten, um das Land wieder aufzubauen.

Ich erinnere mich an ihre Erzählungen. Sie waren traumatisiert. Viele Frauen ware von sowjetischen Soldaten vergewaltigt worden. Die Männer waren oftmals gefallen oder noch in Kriegsgefangenschaft.

Ja, es gab am Anfang erhöhte Kriminalität: Es wurde Kohle geklaut, um die Zimmer zu heizen, Brot gestohlen, um nicht zu verhungern.

Und dann? Gab es statistisch gesehen einen Anstieg an Gruppenvergewaltigungen? Messerattacken? Liefen Schlesier mit Macheten durch die Stadt? Liefen Ostpreußen mit Äxten herum? Hatten die Frauen in Bayern oder Niedersachsen Angst, des Nachts durch die Straßen zu gehen, weil da so viele geflohene Ostdeutsche herumlummerten? Gibt es solche Berichte? Ich habe nie davon gehört. Irre ich mich? Weiß jemand mehr?

Ich kenne die Erzählungen, wie die Flüchtlinge unter Komplexen litten, weil sie als Habenichtse ankamen. Man bemühte sich ehrlich und hart zu arbeiten, auf seine Kleidung zu achten, einen guten Eindruck zu hinterlassen, Sonntags in der Kirche zu erscheinen, sich zu integrieren. Die Kinder mussten fleißig in der Schule sein und schnell eine Lehre machen, um ihr erstes Geld zu verdienen.

Die Nachkriegsgeneration hat sich vor allem durch harte Arbeit definiert. Es war die einzige Möglichkeit auf eine bessere Zukunft. Die rund 14 Millionen Deutschen aus den Ostgebieten hatten einen großen Anteil am Wiederaufbau der Bundesrepublik.

Meine Familie mütterlicherseits waren alteingesessene Niedersachsen, die teilweise noch Plattdeutsch sprachen. Meine Familie väterlicherseits waren aus den Ostgebieten gekommen. Die Familien wuchsen zusammen, waren repräsentativ für die neue Bevölkerung der Bundesrepublik.

Warum erzähle ich das? Weil ich nicht begreifen will, warum auffälliges Verhalten bestimmter Zuwanderer heutzutage mit traumatischen Erfahrungen erklärt wird. Waren die Erfahrungen der Flüchtlinge 1944/45 nicht traumatisch?

Ich denke, wie Helmt Schmidt, dass möglicherweise die Kultur eine entscheidende Rolle spielt. Aber wer bin ich schon, als dass ich das beurteilen könnte? Wir haben ja Experten in der Regierung und in den Medien, die meinen, es besser zu wissen.

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: H.Gabler

Diese "Flüchtlinge" 1945 waren alles Deutsche, keine Afrikaner oder Moslems. Wer bitte hat diesen Menschen 2015, die ein besseres Leben im Paradies suchen (immer Geld haben ohne Leistung) nach Deutschland geholt? Sie Altparteien SPD, CDU, FDP und Grüne.
Es gibt keinen Grund dafür das sich heute diesselben Verantwortlichen beschweren. Die Amerikaner zerbomben ihre Länder und Deutschland versorgt die "Flüchtlinge".

Gravatar: Siegfried

----- Als Deutschland 14 Millionen Flüchtlinge aufnahm -----

Deutschland nahm keine Flüchtlinge auf, sondern Landsleute die durch Kriegsverbrechen der Alliierten vertrieben wurden. Vertreibung und Anektion fremder Gebiete waren auch damals schon ein anerkanntes Kriegsverbrechen. Sie als Flüchtlinge zu bezeichnen und mit den jetzigen Ansiedlern zu vergleichen ist pervers. Sie sind Vertriebene!

Gravatar: Carola

Die heutigen Zeiten sind mit damals nicht vergleichbar:

a) die Kulturen und Religionen waren ähnlich, es gab keine Schwarzen, keine Araber, keine Asiaten oder sonstige Völker, die waren alle ganz weit weg und kannten uns meist nicht
b) alles war kaputt und zerbombt es gab kaum Perspektiven
c) nur diejenigen überlebten, die auch gewillt waren zu arbeiten, anzupacken und mit aufzubauen
d) ich denke mal, die Hilfsbereitschaft gegenseitig war auch höher, da die Kulturen, die Religionen und auch die Kriegserlebnisse fast gleich waren

Heute haben wir einen fertigen Wohlstandsstaat, der von den meisten Flüchtlingen nur aufgesucht wird wegen

a) der Rundum-Versorgung, man muss nicht arbeiten und mit anpacken, es ist ja schon alles da
b) die Kulturen und Religionen sind zu unterschiedlich und die Bereitschaft zur Annäherung ist nicht gegeben
c) man setzt sich ins "gemachte Nest" und das Leben plätschert so vor sich hin
d) es gibt keine Anreize, sich auch nur auf kleinster Ebene auf diesen Staat und den Inländern einzulassen

Wir sind die Indianer im eigenen Land und werden so lange ausgeblutet, bis tatsächlich nichts mehr da ist und alle Sozialsysteme völlig leergeplündert sind.
Dann werden die meisten von den Neubürgern mit voll gepackten Taschen in ihre Heimat zurückkehren und nur noch wenige verbleiben.
Und dann ist auch niemand mehr da, der hilft, wieder alles neu aufzubauen.

Ich war schon immer gegen Multi-Kulti und gegen Dauergäste aus fernen Ländern mit völlig fremden Kulturen, weil das Zusammenleben trotz gutem Willen nicht funktioniert. Ich habe das selbst versucht, bin aber immer daran gescheitert. Mit fernen Kulturen von der anderen Seite dieses Planeten funktioniert das nicht.

Man sollte lieber gute Beziehungen zu seinen Nachbarstaaten führen, die einem selbst ähnlich sind.

Gravatar: Fritz der Witz

"Es wurde Kohle geklaut"

Ja, das war verständliche NOTWEHR von ECHTEN Flüchtlingen.

Heute werden die Bürger mit Messern und Macheten MASSAKRIERTm von importierten sprenggläubigen Deutsch-und Christenhassern und Schwerkriminellen, die aus afrikanischen und arabischen Knästen gekippt werden, mit dem Segen der ebenso schwerkriminellen internationalsozialistischen und globalistischen Ampel-Junta.

Finde den Fehler.

Gravatar: Wahrheitsfinder

Ich finde diese Zeit nach dem 2. Weltkrieg hier in Deutschland, kann man mit der heutigen Zeit hier gar nicht soo direkt vergleichen.
Diese “Flüchtlinge“ in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg kamen ja nicht aus fremden Ländern und Kulturen, sondern es waren Deutsche aus von Russland besetzten Gebieten, die da vertrieben (!) wurden.
Und es waren hauptsächlich Frauen und ein paar Kinder vielleicht noch.

Wenn man als Mann lebend UND auch noch mit allen Gliedmaßen am Körper aus diesem Krieg zurückkam, war man allein DADURCH schon ungefähr so viel “wert“ wie heute ein 3zig jähriger mit top Abitur, mindestens ein gut abgeschlossenes Studium in einem sog. “Mind-Fach“, oder Medizin, oder Jura, oder sowas, und schuldenfrei !

Armut war im ganzen Land ziemlich gleich verteilt.

Das zusammen war dann die Grundlage dafür, dass das deutsche Volk tatsächlich aus sich heraus wieder auch insgesamt stark wachsen konnte. Und es kam dann schließlich auch zu einem diesen berühmten regelrechten Babyboom in Deutschland !
Die Spielzeug-Industrie boomte ebenfalls sehr… („Jetzt ist Märklin-Zeit…“, und so)

Gab es statistisch gesehen einen Anstieg an Gruppenvergewaltigungen ?

Nein. Gruppenvergewaltigungen sind überhaupt sehr “undeutsch“ - würde ich mal sagen !
Ne´ Frau mit irgendwelchen anderen Leuten teilen ??
Generell schwierich (damals jedenfalls) !

Messerattacken? Liefen Schlesier mit Macheten durch die Stadt? Liefen Ostpreußen mit Äxten herum?

Nein.

Hatten die Frauen in Bayern oder Niedersachsen (oder sonst wo) Angst, des Nachts durch die Straßen zu gehen, weil da so viele geflohene Ostdeutsche herumlungerten ?

Naja geht so. Aber sie hatten vor allen Dingen Angst, z. B. alleine in den (Stadt-) Wald zu gehen (auch Tags über !) !
Da gab es Frauen-Serienmörder, und Vergewaltiger. Der Ripper vom Xxxxxwald…
Und auch (meist obdachlose) Gaunerbanden gab es, die sich in bestimmten Stadtparks eingerichtet haben, und auch immer mal wieder Leute ausgeraubt haben.

Waren die Erfahrungen dieser Flüchtlinge 1944/45 in Deutschland nicht traumatisch ?

Ja, auf jeden Fall !
Aber sie äußerten sich eben mentalitätsbedingt etwas anders; nicht sooo offen und expressiv, wie eben z. B. solche Menschen aus dem Nahen Osten u. afrikanischen Raum jetzt der Zeit.
Noch Anfang der 7ziger Jahre z. B., wurden die Kinder bei der Einschulungsfeier in die Grundschule in der Aula, mit einem Kasperle-Theater vor solch “nette fremde Onkels mit süßen Bonbons auf dem Spielplatz“ gewarnt…
Der/die eine oder andere Leser/in hier erinnert sich vielleicht noch ??

Gravatar: Peter Faethe

Ende der 40er und in den 50ern sind in den Westzonen viele soziologische Arbeiten erschienen, die sich mit der Situation heimatvertriebener Jugendlicher befassten.
Auffällig ist, dass diese eine unterdurchschnittliche Kriminalität und einen überdurchschnittlichen Bildungswillen aufwiesen.
Die extrem hohe Kriminalität und die Bildungs-Phobie ausländischer Jugendlicher wird von den staatstreuen Medien durch deren „schwierigen“ Lebenslauf, ihre Entwurzelung, den Abstand zur Umgebungs-Bevölkerung, die Traumatisierungen bei und vor der Flucht und ihre Armut erklärt.
Das sind sämtlich Eigenschaften, unter denen die deutschen Heimatvertriebenen in weitaus größerem Ausmaß und viel längere Zeit zu leiden hatten.
Den arglosen Leser sollte es maßlos erstaunen, wie identische Störungen solch konträre Ergebnisse zeitigen können.
Wenn es sich nicht um so hochgradig tabuisierte Begriffe handelte, würden mir jetzt als Ursache für den Unterschied die Worte „minderwertige Rassen“ einfallen.

Gravatar: Croata

Die Zeiten ändern sich.....
IT Experten aus Kenia, hat Annalena doch gesagt (!)

"...Hatten die Frauen in Bayern oder Niedersachsen Angst, des Nachts durch die Straßen zu gehen, weil da so viele geflohene Ostdeutsche herumlummerten? Gibt es solche Berichte? Ich habe nie davon gehört. Irre ich mich? Weiß jemand mehr?.... "

- Mah.... bin später geboren, aber NEIN = es war doch nicht so....NIEMALS...

Gravatar: Wilma

Viele Vertriebene wurden bevorzugt bei der Wohnungsvergabe (Wohnungszwangswirtschaft) und bei Jobs im öffentlichen Dienst (Verwaltungswasserkopf).
Die Einheimischen hatten das Nachsehen, aber die Integration gelang gut, da es keine Sprach- oder Kulturfremden waren.
Das hat man als Kriegsverlierer wegstecken müssen.
Nachfolgende Einwanderungen durch Gastarbeiter ab ca. 1960 bis zum Jugoslawienkonflikt wurden durch die geldgierigen Manager von Großfirmen und den korrupten Politiken ausgelöst, da das Outsourcing in östliche Länder noch zu riskant oder unmöglich war.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang