Grün bringt Geld und Geltung*

Klimaziele sind ein bewährtes Mittel zur Tarnung im Umverteilungskampf.

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Argumentieren mit grünen Zielen wurde vom Volk zerzaust. Soeben hat das Walliser Stimmvolk nein gesagt zur beschleunigten Genehmigung und Realisierung grosser Solaranlagen. Der sogenannte Solarexpress, der Schweizer Landschaften unzimperlich überrollen sollte, stockt.

Bei der Windenergie zeichnet sich ebenfalls hartnäckiger Widerstand gegen Ausbaupläne mit Riesenpropellern ab. Solarpflicht für alle Dächer scheiterte auch. Viele grüne Projekte stecken noch in den Anfängen, so dass man von andern Ländern lernen kann.

Ein Blick nach Deutschland zeigt, welch gewaltige Nebenwirkungen grüne Politik mit sich bringt – nicht nur für die Natur, sondern auch für die gesellschaftliche Stimmung und den Wohlstand. Die hohen Energiepreise sowie die Hochkosten-Klimavorschriften und Verbote machen Menschen ärmer, verdrossener und vertreiben Unternehmen und Investoren aus dem Land. Solar- und Windanlagen entwerten ganze Landschaften.

Ist das jetzt einfach ein klassisches Spannungsverhältnis zwischen Umweltschutz und Wohlstand? Gibt es einen unumgänglichen Widerstreit zwischen den grünen Massnahmen gegen den Klimawandel und möglichst rentablem Wirtschaften? Können die Grünen also sagen: Wer gegen unsere Anliegen ist, ist gegen den Schutz von Umwelt, Natur, Klima?

Nein, bei den grünen Zielen geht es nicht nur um die Umwelt, sondern zugleich um andere Ziele, Nebenziele verschiedenster Art. Die Kombination lautet: Umwelt und Umverteilung, ja oft vor allem Umverteilung.

Wie erkennt man das? Wenn Subventionen mit im Spiel sind, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Klimaziele vorgeschoben werden, um an staatliche Zuwendungen zu gelangen. Die beschleunigte Genehmigung von grossen Solaranlagen ist lukrativ, weil üppige Subventionen (bis 60 Prozent der Investitionen) winken, sofern die Anlage bis 2025 fertig ist.

Überhaupt – der ganze Ausbau der Kapazitäten für Wind und Solar sowie die Gebäudeumrüstung sind mit Subventionsversprechen versehen. Ein Umweltfonds zieht Firmen magisch an. Aus dieser Sicht sind grüne Ziele nützlich fürs Nebenziel Geldgier.

Aus anderer Sicht auch für das Nebenziel Geltungsdrang: Politiker und Klimaaktivisten erzielen mit radikalen Forderungen nach einem Emissionsstopp und Fleischverboten oder durch das Sich-auf-Strassen-Kleben öffentliche Aufmerksamkeit, die in ihren Kreisen eine wichtige Währung ist, der Lohn für die gewagte Show. Klimaziele lassen sich leicht für eigene Interessen missbrauchen.

Soll man denn nichts tun fürs Klima? Es wird schon viel getan. Unternehmen sind ins europäische System für den Handel mit CO2-Emissionen eingebunden, da werden negative Umweltwirkungen mehr oder weniger abgegolten. Das ist grün ohne grosse Neben- und Hintergedanken.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : | Die Weltwoche, 14.09. 2023, S.50 ;  EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Beat Gygi für die Gestattung der Übernahme des Beitrages, wie schon bei früheren Beiträgen :  http://www.weltwoche.ch/Hervorhebungen und Markierungen v.d. EIKE-Redaktion. Dabei: Von dem o.a. WeWo-Aufsatz ist hier nur der erste Teil übernommen – betr. „Grün bringt Geld“.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Veronica Dahlberg

@HPK, Glaube fängt da an wo Wissen aufhört. Erschreckend, was diese Klimareligion aus einem erwachsenen Menschen machen kann.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Veronica Dahlberg 27.09.2023 - 13:15

Ich glaube, im Sinne von ich bin überzeugt, von der Machbarkeit der globalen Energiewende.

Eine Energieversorgung mit dem Antriebsmotor Solarenergie in all ihren Varianten der Stromerzeugung, Wärmeerzeugung und Mobilität, mit modernen Speichertechnologien, mit einem intelligenten Stromnetz zur optimalen Verteilung, mit den effizientesten Energieverbrauchern auf allen Sektoren
und einem bewussteren Umgang fernab unnötiger Energieverschwendung und Ineffizienz :

All dies halte ich global für technisch und wirtschaftlich machbar.

Bestärkt werde ich darin mittels tagesaktueller Zahlen, Daten, Fakten die diese Machbarkeit untermauern.

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, Fossile und Kernenergie sind für mich kein Feindbild.
Sie haben uns entscheidende nützliche Dienste in wichtigen Phasen der Industrialisierung und allgemeinen Modernisierung ermöglicht.

Aber ihr Zenit ist überschritten, die negativen Nebenwirkungen werden global immer offensichtlicher.
Klimawandel ist eine davon, ob die allerwichtigste vermag ich nicht zu beurteilen.

Die positiven Alternativen auf Basis der Solarenergie sind sind ganzheitlich betrachtet ebenfalls offensichtlich, so mein persönliches Werturteil.

MfG, HPK

Gravatar: Veronica Dahlberg

@Hans-Peter Klein 27.09.2023 - 06:58 , Sie sollten sich mal mit dem Thema Ideologie befassen :

" Alle Idealisten, die philosophischen wie die religiösen, die alten wie die
modernen, glauben an Inspirationen, an Offenbarungen, an Heilande, an Wunder-
männer, und es hängt nur von der Stufe ihrer Bildung ab, ob dieser Glaube
eine rohe, religiöse oder eine gebildete philosophische Gestalt annimmt "

Marx/ Engels - Die deutsche Ideologie / Dietz-Verlag Berlin 1953

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Elmar OberdÖrffer 26.09.2023 - 13:02

Deutsche Braunkohle und Erdgas sollen
" ...die Voraussetzung jeglichen Wohlstandes. "
nach Ihrer Meinung sein ?
Da habe ich Zweifel.

Die globalen Wachstumsraten der Erneuerbaren Energien sind sehr hoch, sie setzen sich langsam, aber kontinuierlich durch und lösen das alte Energiesystem ab.
In vielen Ländern derWelt liegt der Anteil der Erneuerbaren bereits bei >> 60% der Stromerzeugung, in Norwegen sogar bei >95 %.

Können die alle nicht rechnen ?

Uran nur in " sehr geringen Mengen " ?
Woher kommen dann die zig Tonnen and Atommüll ?

MfG, HPK

Gravatar: Elmar OberdÖrffer

@HPK: Ich meine vor allem deutsche Braunkohle und deutsches Erdgas, bei Uran spielen die Kosten keine Rolle, da es nur in sehr geringen Mengen benötigt wird. Und wenn die "Erneuerbaren Energien" so billig wären wie Sie behaupten, warum müssen sie dann staatlich gefördert werden? Warum können sie sich nicht auf Grund ihrer Vorzüge am freien Markt durchsetzen?

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Elmar Oberdörffer 25.09.2023 - 13:44

Welche Primärenergie meinen Sie konkret, wenn Sie schreiben , Zitat:
"Billige und ständig verfügbare Energie ist die Voraussetzung jeglichen Wohlstandes. " ?

- Meinen Sie russisches Erdgas ?
- Meinen Sie amerikanisches Fracking Gas ?
- Meinen Sie Billiguran aus der Republik Niger ?
- Meinen Sie Öl aus ... ? Suchen Sie sich ein Land aus.

Die Solarenergie, die ist preiswert in den Gestehungskosten, mit all ihren Unterarten Wasser, Bio, Wind, erneuerbarer Müll.

Neuester Stand, Stromsektor, 25.9.23:
- Alle Erneuerbaren bisher 188 TWh, entspr. 60% der Nettostromerzeugung im bish. Jahresmittel
- Die Erneuerbaren Regelenergien liegen im Jahresertrag in derselben Größenordnung wie die Kernenergie der letzten 10 Jahre bei 65-75 TWh/a, bisher : 47 TWh.
- die zugehörigen vermiedenen Importe konventioneller Primärenergieträger sind enorm

Schönen Abend
MfG, HPK

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Nein, bei den grünen Zielen geht es nicht nur um die Umwelt, sondern zugleich um andere Ziele, Nebenziele verschiedenster Art. Die Kombination lautet: Umwelt und Umverteilung, ja oft vor allem Umverteilung.“ ...

Klar: „Um irreale Politik durchzusetzen, muss die Realität als größte Gefahr dargestellt werden, der nur mit drakonischen Maßnahmen beizukommen ist. Aus Mangel an Argumenten wird stets mit Untergang, mit den „globalen Krisen dieser Zeit – zuallererst die Klimakrise als wahre Menschheitskrise“ gedroht“!
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/gruenen-wahlprogramm-2021/amp

Ja mei: „Politik kann brutal sein. Sechs Bürger konnten die Kanzlerkandidatin der Grünen in der RTL-Sendung „Am Tisch mit Annalena Baerbock: Zuschauer fragen“ in die Mangel nehmen. Als Moderator Peter Klöppel nach 85 Minuten die Runde fragte, wen Annalena Baerbock überzeugt habe, hob sich keine Hand. Die Kandidatin stand mit null Punkten da. Die resolute Frührentnerin Christina Neufend (63) brachte ihre Meinung zu den Grünen so auf den Punkt: „Ich kann sie mir nicht leisten“. Die Frau hat einfach Angst vor den Kosten, die in einem klimaneutralen Land auf sie zukommen werden“!!!
https://www.focus.de/politik/gruenen-chefin-im-wahlkampf-baerbock-streitet-mit-rentnerin-ueber-steuern-dann-verschlaegt-es-ihr-die-sprache_id_20559779.html

Bestellte sie ihr Ole nicht auch ´darum` zur gebildetsten(???) und erfolgreichsten(???) Außenministerin, die Deutschland je vorzuweisen hatte???

Gravatar: Elmar Oberdörffer

"Soll man denn nichts tun fürs Klima? Es wird schon viel getan. Unternehmen sind ins europäische System für den Handel mit CO2-Emissionen eingebunden, da werden negative Umweltwirkungen mehr oder weniger abgegolten. Das ist grün ohne grosse Neben- und Hintergedanken."
Nein, man soll nichts tun! Alles, was für's Klima getan wird, hat keinerlei Einfluß auf das Klima, es zerstört aber die Umwelt und ruiniert die Wirtschaft. Billige und ständig verfügbare Energie ist die Voraussetzung jeglichen Wohlstandes. Die Besteuerung der CO2-Emissionen verteuert die Energie und vermindert den Wohlstand.

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