Weidel punktet gegen Wagenknecht

Ich war überrascht, dass das Fernsehduell einigermaßen fair war. Sowohl Alice Weidel als auch Sahra Wagenknecht hielten sich wacker. Doch Weidel hatte die besseren Nerven, während sich Wagenknecht aus der Deckung locken ließ.

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Zu dem Fernsehduell von Alice Weidel und Sahra Wagenknecht bei WELT TV kann ich nur einen individuellen Eindruck schildern. Ich hatte den Eindruck, dass beide sehr gut vorbereitet waren, sehr aufgeräumt in ihrer Argumentation. Und mir kam es fast so vor, als wäre der Fernsehmoderator diesmal tatsächlich fair gewesen, was ich von solchen Formaten sonst so nicht kenne.

Während Alice Weidel von Anfang bis Ende souverän und ruhig blieb, merkte man Wagenknecht am Anfang Nervosität an. Das Problem für alle Beteiligten war: Wo hat man Überschneidungspunkte, wo zeigen sich Gegensätze?

Und so lässt sich gleich konstatieren, dass beim Thema Ukraine-Krieg die Gemeinsamkeiten überwogen. Beim Thema Israel-Gaza-Konflikt gab es zwar auch Überschneidungen, doch die AfD ist deutlich die Partei, die mehr Verständnis für die Position Israels hat.

Unfair von Sahra Wagenknecht war, Alice Weidel permanent mit alten Aussagen von Björn Höcke zu konfrontieren. Es stand ja nicht Höcke vor Ort. Weigel konnterte, indem sie auf die kommunistische SED-Vergangenheit und alte Aussagen von Wagenknecht zum Kommunismus, zu Venezuela und zu Kuba hinwies.

Bei der Wirtschaftspolitik waren die größten Unterschiede zu sehen: Alice Weidel ist gegen eine massive Schuldenaufnahme, sondern für eine Umstrukturierung der Ausgaben. Die derzeitige Regierung gebe zu viele Gelder für Ideologie, Energiewende, Entwicklungshilfe und Sozialleistungen aus, die besser in der Infrastruktur und Bildung investiert wären. Wagenknecht ist dagegen für eine deutlich höhere Schuldenaufnahme.

Schlimm war anschließend die Auswertung des Duells in der Talkrunde der Journalistinnen. Es waren eine Journalistin der ZEIT, der WELT und ausgerechnet Melanie Amann vom SPIEGEL anwesend. Diese Talkrunde war unerträglich, weil sie von Menschen ausgetragen wurde, die von vornherein der AfD gegenüber abwehrend gegenüberstehen.

Am Ende kann man sagen: Alice Weidel hat sich hervorragend geschlagen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: J. L.

Mit BSW gibt es jetzt eben eine Alternative zur Alternative. Allerdings ist das eher so was wie die SPD von früher, keine Partei neuen Typs. Okay, die AfD ist ja auch so was wie die neoliberale CDUFDP von früher.

Ich weiß nicht, wie gut Frau Wagenknecht die Klassiker kennt, aber Lenin war der Ansicht, dass die Kräfte, die in der AfD repräsentiert sind, zeitweise durchaus als Bündnispartner infrage kommen, weil die nationale Bourgeoisie und die nationale Arbeiterklasse nun einmal gemeinsame Interessen haben...

Gravatar: kracher

So eloquent, sympathisch und unvoreingenommen sich Wagenknecht auch bisweilen geben mag: Sie war, ist und bleibt eine knallrote Socke. Das hat sie nach den Wahlen Thüringen und Sachsen gezeigt. Laßt euch nicht täuschen!
Das sog. BSW ist UNWÄHLBAR

Gravatar: Werner Hill

@ Fritz der Witz

"... in Wahrheit aber gegen all ihre Wähler und Unterstützer."

Ich würde gerne noch hinzufügen: ...und in letzter Konsequenz gegen das Wohl und die Zukunft Deutschlands.

Gravatar: Grace

Am Anfang dachte ich : Wie kann sich Frau Dr. Weidel das nur antun ?

Doch entgegen der heutigen Müllpresse (Es wären die Fetzen geflogen, hieß es), habe ich das Duell als fast ausgewogen empfunden. Dennoch hatte ich den Eindruck, daß es kaum Schnittpunkte gibt, die eine Zusammenarbeit ermöglichen würden. Auch der Kleidungsstil der beiden Frauen sprach Bände. Frau Dr. Weidel im souveränem, dunklem Anzug. Wagenknecht im schrillem, ockergelbem Kostüm.

Während sich Frau Dr. Weidel gegen Wagenknecht staatsmännisch behauptet hat, empfand ich Wagenknecht, je länger das Duell dauerte, als immer unsympathischer. Überhaupt als sie mit „ollen Kamellen“ punkten wollte, zu ihrer eigenen Vergangenheit aber meinte, sie wäre mit ihrer heutigen Einstellung hier. Das war Frau Dr. Weidel auch. Ebenso der Moderator, der im Schweinsgalopp seine vorgegebenen Themen durchpeitschen wollte, und bei besonders brisanten Punkten beiden Frauen permanent in´s Wort fiel. Die anschließende „Auswertung der Hirngespinste“ habe ich mir nicht angetan.

Mein Fazit : Frau Dr. Weidel „kann Kanzler“.

Gravatar: karlheinz gampe

Sehe auch Weidel besser aber auch Wagenknecht hatte einige gute Momente.

Gravatar: werner S

Bei den Punkten für die Deutschen, hat Weidel mehr getroffen, als Wagenknecht.

Gravatar: Fritz der Witz

Das Weiber-Tribunal der AfD-Hasser im Anschluss war die allerletzte Hetz-und Hassveranstaltung. Da hat das Springerimperium dann sofort wieder die Maske fallen gelassen.

Wir sollten auch nicht übersehen: Der ungebremste HASS richtet sich ja nur vordergründig gegen die AfD, in Wahrheit aber gegen all ihre Wähler und Unterstützer.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Ich war überrascht, dass das Fernsehduell einigermaßen fair war. Sowohl Alice Weidel als auch Sahra Wagenknecht hielten sich wacker. Doch Weidel hatte die besseren Nerven, während sich Wagenknecht aus der Deckung locken ließ.“ ...

Ja mei: ... „Aristoteles’ Überlegungen haben auch eine ethische Dimension: Ziel des Staates ist es, den Bürgern ein gutes und gerechtes Leben zu ermöglichen. Also ist eine Verfassung dann gut und richtig, wenn sie dem Allgemeinwohl dient. Der Philosoph plädiert daher für die "Politie", eine Art Volksherrschaft, in der die Vernünftigen und Besonnenen das Sagen haben“!
https://www.getabstract.com/de/zusammenfassung/politik/3960

Wie etwa auch(?) unser Ole & Co.
https://www.youtube.com/watch?v=39biFYvIrvg
incl. der Grünen
https://www.welt.de/politik/deutschland/article253917792/Brandenburg-Gruene-fliegen-aus-Landtag-und-beantragen-Finanzhilfe-fuer-Mitarbeiter.html
und der sicherlich noch immer göttlich(?) diktierten Union?

„Platon zur Großen Koalition“:

„Gut regiert, wer nicht regieren will!“!!
https://www.deutschlandfunkkultur.de/platon-zur-grossen-koalition-gut-regiert-wer-nicht-regieren-100.html

Und die Lisa zu Oles Club?
https://www.youtube.com/watch?v=JYU-muKHUMI

„Lassen Sie sich nicht täuschen, damit Sie etwas anderes glauben. Kämpfen wir gegen ihre Manipulationen und widersetzen wir uns ihrem Missbrauch. Wir gesunden Menschen können diesen Kampf gewinnen, aber auch wenn wir es nicht tun, können wir zumindest verhindern, dass sie uns unserer Würde berauben und uns dazu bringen, ihre Verderbtheit zu bejubeln“!!!
https://uncutnews.ch/lassen-sie-sich-von-ihrer-regierung-niemals-sagen-wer-ihre-feinde-sind/

Gravatar: Werner Hill

Nach Lektüre von Berichten bei Stern, Focus und ntv über dieses TV-Duell war es wohltuend, zu erleben, daß intelligente Menschen vernünftig miteinander reden können, obwohl sie von links und rechts außen kommen.

Voraussetzung für soetwas ist, daß sich die Gesprächspartner FÜR Deutsche Interessen einsetzen und nicht für die Interessen antideutscher Strippenzieher.

Unangebracht fand ich allerdings Wagenknechts Attacken gegen Höcke von wegen angeblicher "Nähe zum Nazisumpf".

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