AfD warnt vor einer Wiederholung der großen Inflation

100 Jahre nach der Hyperinflation: Lehren für die Gegenwart

Am 15. November 1923 startete auf dem Höhepunkt der damaligen Hyperinflation die erste Phase der Währungsreform: Aus einer Billion Mark wurde eine Rentenmark – deren Kurs dann analog zu dem der Mark von 1914 wieder bei 4,2 zu einem US-Dollar lag.

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Am 15. November 1923 startete auf dem Höhepunkt der damaligen Hyperinflation die erste Phase der Währungsreform: Aus einer Billion Mark wurde eine Rentenmark – deren Kurs dann analog zu dem der Mark von 1914 wieder bei 4,2 zu einem US-Dollar lag.

Dazu teilt der haushaltspolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Peter Boehringer, mit:

»Die Reparationen an die Siegermächte aus dem berüchtigten Versailler Vertrag betrugen nach dem ersten Weltkrieg 132 Milliarden Goldmark und konnten insbesondere nach der Ruhrbesetzung durch französische Truppen nur noch durch die Druckerpresse beglichen werden. Schon kurz nach der Niederlage brach die Inflation offen aus. 1919/20 noch langsam – doch schon 1921 galoppierend und unerbittlich bis zum Höhepunkt im November 1923, vor ganz genau 100 Jahren.

Die Schwindsucht der Währung löste erheblichen Stress bei breiten Bevölkerungsschichten aus. Eine Epidemie aus Angst um das nackte Überleben griff um sich. In den Großstädten und hier insbesondere in Berlin hungerte das Volk und griff zum Mittel gewalttätiger Beschaffungskriminalität. Die Ungewissheit über das Morgen, die Haltlosigkeit von Ersparnissen, Renten und Pensionen entwurzelte auf breiter Front die Massen. Obdachlosigkeit und Arbeitslosigkeit stiegen rasant, Verwahrlosung und Schmutz griffen um sich.

Ganz schlecht erging es allen, die auf öffentliche Zahlungen angewiesen waren: Rentner, die Anspruch auf Leistungen der Sozialversicherung hatten; und auch Beamte gehörten zu den Verlierern, denn auch für sie galt, dass die ›Teuerungszulagen‹ für ihre Gehälter nicht mehr mit der Entwicklung mithalten konnten.

Bereits im Jahr 1920 konnten Sparguthaben als weitgehend enteignet gelten, Bargeld (Papier) und Bankkonten waren fast wertlos geworden. Dabei war das längst nicht allen zu dieser Zeit bereits bewusst. Als es ihnen 1922/23 dann klar wurde, fühlten sie sich betrogen – nicht nur um ihr Geld, sondern auch um ihre Würde, ihr Ansehen und ihre Lebensleistung.

Wenn die diversen politischen Fehlentscheidungen der letzten 30 Jahren an den Punkt führen, an dem ›Versailles II bis V‹ (Energiekosten, Coronakosten, Immigrationskosten und Kriegsbeteiligungskosten) schlicht über Steuern und letztlich auch über ›konventionelle‹ Neuverschuldung nicht mehr bezahlt werden können, dann wird derselbe Effekt wie 1919 bis 1923 auch das Deutschland gut 100 Jahre danach an den Punkt führen, an dem der Staat seinen Verpflichtungen nur noch mit praktisch sicherheitsfreiem Geld aus der Druckerpresse nachkommen kann. Diese ist heute zwar digital und damit viel effizienter – aber die Mechanismen, die das üble Spiel gegen die Menschen begrenzen, gelten auch heute noch. Entgegen allen hartnäckigen keynesianischen Mythen ist Gelddrucken endlich und niemand kann sich reich drucken.

Die AfD-Bundestagsfraktion bringt daher regelmäßig Anträge zur Bekämpfung der heutigen Euro-Inflation (DS 20/273, 20/1034, 20/3491, 20/3538, 20/3945) ein.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ketzerlehrling

Die Geschichte wiederholt sich immer wieder, so lang, bis endlich begriffen und gegengesteuert, oder verhindert wird. Aber nur, wenn es sich um Menschen handelt, die begreifen und sehen wollen. Dies ist etwas was man in diesem Land vergeblich sucht. Absolute Lernresistenz

Gravatar: B3

Hyper-Inflation ist die planmäßig organisierte Heranziehung der Gesamtbevölkerung zur Kriegsfinanzierung.

Gravatar: winfried

Wer das mit dem Geld verstehen will, der sollte Silvio Gesell lesen. Goldgeld zerstört übrigens noch schneller die Wirtschaft! Er erklärt allerdings auch, wie es geht.
Walkers zeigt auf, das Deutschland beinahe 300 Jahre mit diesem Geld, ein Wohlstandwunder hervorbrachte, nicht nur bei den Reichen!

http://freigeldpraktiker.de/weltenaufgang/blog/article/nur-zwei-buecher

Gravatar: J. L.

100 Jare? Man könnte ja fast eine Traditionslinie sehen.

Ich werde nie vergessen, wie eine Klassenkameradin einen Vortrag über die Einführung des Euros gehalten und brav nachgeplappert hat, dass das Geld seinen Wert behält. Dafür gab es ein Fleißbienchen.

Das ist der Zweck von Schule: Klickertraining! Neben dem korrekten Einsatz von Erotik-Spielzeug lernen die lieben Kleinen, jede noch so dumme Lüge brav zu akzeptieren.

Ich war ein wenig skeptisch, als meine Eltern meinten, sie hätten schon mal eine Enteignung per Währungsreform erlebt, und dieses Mal würde es kaum anders sein. Inzwischen kostet eine lumpige Busfahrkarte also sechs Mark, Tendenz steigend.

Demnächst muss dann also mal wieder eine neue Währung her, am besten digital und mit Verfallsdatum. Ach ja, nicht vergessen: Gold verbieten und die Steuern auf Silber erhöhen.

Gravatar: Toli Hunderto

Danke für die korrekte Ausführung.
Noch sind 30 % in Luxuslaune und nur dann werden sie aufwachen, wie damals, wenn es um die Eingemachte geht.
Eher ein Volk aufwacht, muß noch mehr passieren.
1989 hatte auch das niemand gedacht.
Die bargeldlose Befürworter werden wohl doch zuerst aufwachen und leiden.
Schicksaalschlag für Dummheit und Naivität.

Gravatar: July Dinnt

Bei dieser Wirtschaftslage, Unruhen, Kriege in der Welt und Verarmung wäre das eine logische Folge.
Uns wird schon der $ retten oder ruinieren.

Gravatar: Croata

Unterschied ist = 1920+ gab es keine "Schutzsuchende" keine "Einreisende" keine " Klimaflüchtlinge" und natürlich....keine Ampel!
Neidisch - ja.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Bereits im Jahr 1920 konnten Sparguthaben als weitgehend enteignet gelten, Bargeld (Papier) und Bankkonten waren fast wertlos geworden. Dabei war das längst nicht allen zu dieser Zeit bereits bewusst. Als es ihnen 1922/23 dann klar wurde, fühlten sie sich betrogen – nicht nur um ihr Geld, sondern auch um ihre Würde, ihr Ansehen und ihre Lebensleistung.“ ...

Handelt es sich bei der heutigen Situation nicht schon deshalb um ein Spiegelbild von damals, weil die US-Amis nun auch zu Entschädigungen für ihre zahllosen, völkerrechtwidrigen Kriege – für welche sie ´nie` Reparationen zahlten - verpflichtet werden könnten???

Gravatar: Fritz der Witz

Da kann die AfD lange warnen: An der Hyperinflation wird kein Weg vorbeiführen.

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