Mehrfach umbenannte SED geht leer aus

Unions-Parteien sacken bei Spenden fast zwei Millionen Euro ein

Im abgelaufenen Jahr 2023 klingelten die Partei-Kassen vor allem bei den Unionsparteien. Die CDU sackte über eine Million Euro ein, die CSU knapp 830.000 Euro. Die mehrfach umbenannte SED war die einzige im Bundestag vertretene Partei, die leer ausging.

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Parteispenden sind nach wie vor ein heikles Thema. Vor allem, seit Kohl und seine Gefährten mit diversen Koffern unbestimmten Inhalts vor Jahren in die Schlagzeilen gerieten. Auch der vor wenigen Tagen verstorbene Schäuble war in den einen oder anderen Koffer-Skandal involviert. Doch bis heute hat sich der Bundestag strikt geweigert, gegen diese Praxis effektiv vorzugehen. Und so wird kassiert, was der Geldbeutel hergibt respektive aushält.

Vor allem die Unionsparteien erfreuen sich jedes Jahr üppiger Zuwendungen. Die CDU strich im abgelaufenen Jahr 2023 über eine Million an gemeldeten Spenden ein. Gemeldet werden müssen Einzelspenden nur dann, wenn sie den Betrag von 50.000 Euro überschreiten. Wie viele Spenden Merz und seine Gefährten unterhalb dieses Betrages eingesackt haben, ist nicht bekannt. Auch die unter Strauß von der Amigo-Affäre durchgeschüttelte CSU gehört nach wie vor zu den großen Kassierern. Knapp 830.000 Euro gingen an Söder und Konsorten, berichtet Heute.

Auf die Konten von Lindners Liberallalas gingen 307.000 Euro, Scholzens in Umfragen gebeutelte Spezialdemokraten strichen 255.000 Euro ein, die Öko-Sozialisten erhielten mit 251.000 Euro fast die gleiche Summe. Auch die AfD erhielt genau eine Spende; die aber war mit 265.000 Euro recht üppig. Als einzige im Bundestag vertretene leer ausgehende Partei steht die mehrfach umbenannte SED mit langen Gesichtern da.

Hingegen erhielten zwei nicht im Bundestag vertretene Parteien dicke Spenden. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) wird traditionell von der dänischen Regierung unterstützt und sackte 526.000 Euro ein. Die Pro-EU-Populisten von Volt erhielten durch eine Einzelspende 250.000 Euro.

Die fehlende Transparenz im Bundestag, sowohl bei den Nebeneinkünften der Abgeordneten wie insbesondere bei den Parteispenden steht schon seit Jahren in der Kritik. Der Bundestag könnte dies durch entsprechende Gesetzesvorhaben ändern - aber damit würden sich die meisten der Kassierenden selbst den Geldhahn abdrehen; und genau das wollen sie natürlich nicht.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Tina D.

Ich denke nicht, das diese Zahlen stimmen. Da geht viel viel mehr Geld über den Tisch.

Auch die Lebensmittelindustrie mischt mächtig mit: Ich erinnere da an den Corona-Skandal bei Tönnies, der auch ein fleißiger Spender ist

https://www.rnd.de/politik/tonnies-spenden-an-cdu-nimmt-fleischkonzern-einfluss-auf-politik-XNBNJEBFTRFE3CDFRFKYOYTNXM.html

Alleine der Immobilienunternehmer Gröner spendete 2020 der CDU 820.000 Euro
https://www.tagesspiegel.de/politik/strafzahlung-fur-cdu-wegen-groner-spenden-gefordert-die-partei-will-den-bundestag-verklagen-10854823.html

https://www.tagesschau.de/investigativ/kontraste/korruptionsverdacht-cdu-koeln-100.html

Gravatar: Doris Mahlberg

Es ist mir unbegreiflich, wie man diesem Altparteien-Misthaufen auch nur einen Pfennig an Spenden zukommen lassen kann. Es ist ganz offensichtlich, daß das geschichtliche Gedächtnis der Deutschen nicht einmal mehr bis zu Kohls oder Merkels Zeiten reicht. Es ist die Union, die zum größten Teil dafür verantwortlich ist, was wir heute erleben. Und zur Belohnung gibt es dann Spenden in Höhe von knapp 2.ooo.ooo Millionen Euro !

Gegen Dummheit ist eben kein Kraut gewachsen (und gegen Korruption ganz offensichtlich auch nicht).

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Parteispenden sind nach wie vor ein heikles Thema. Vor allem, seit Kohl und seine Gefährten mit diversen Koffern unbestimmten Inhalts vor Jahren in die Schlagzeilen gerieten. Auch der vor wenigen Tagen verstorbene Schäuble war in den einen oder anderen Koffer-Skandal involviert. Doch bis heute hat sich der Bundestag strikt geweigert, gegen diese Praxis effektiv vorzugehen. Und so wird kassiert, was der Geldbeutel hergibt respektive aushält.“ ...

Ist die CDU/CDU etwa deshalb im Aufwind, weil die Hoffnung ´bestimmter` Wähler auf die Weiterführung von 16 Jahren göttlichem(?) Unwesen wieder wächst
https://www.n-tv.de/politik/Merkels-Bilanz-ist-verheerend-article23760208.html,
da dem Ole ´etwa nicht` gelang, was von ihm CDU/CSU-überirdisch erwartet wurde?
https://magazin.nzz.ch/hintergrund/bundestagswahl-die-deutschen-fuerchten-die-rueckkehr-der-politik-ld.1645038?reduced=true

Ist es nicht ´verblüffend`, dass es nun das Friederich ist, welches nun in die göttlichen(?) Fußstapfen treten will???
https://www.dw.com/de/deutschland-das-afd-dilemma-der-cdu/a-66330253

Gravatar: Karin Weber

Denen rennen doch die Wähler davon. Das Geld ist also für die Altersversorgung der Täterpartei.

PS.: Sowas wie Merz und Kretschmer will uns ja suggerieren, sie wären die Lösung für die Probleme, die sie verursacht haben. Aber die werden begreifen müssen: Es ist vorbei!

Gravatar: Patriot

Der Black-Rock-Partei auch nur einen Pfennig zu schenken, ist an Dummheit oder Korruption nicht zu überbieten.

Gravatar: Fritz der Witz

Honecker und Mielke dürften auch - WIR LIEBEN EUCH DOCH ALLE - bis zur letzten Daseinssekunde irgendwelche "Spenden" erhalten haben.

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